Wie entwickeln sich die Immobilienpreise in dieser Krisenzeit in Hamburg?
Dazu berichtete das Hamburger Abendblatt jüngst Interessantes und auch Kurioses.
“Wer seinem Vermieter entkommen will” müsse in Hamburg im Schnitt 4.740 Euro je Quadratmeter Wohnfläche investieren. Das sei der Angebotspreis für Bestandsimmobilien im ersten Halbjahr 2020, so die Zeitung, die sich dabei auf das Beratungsunternehmen Colliers International bezieht. Im Vergleich zu 2019 stelle das eine Verteuerung von 6,7 Prozent dar.
Vergleich zu Frankfurt und München
In Frankfurt läge der Preis bei 5.440 Euro und in München sogar bei 7.940 Euro. An den Münchener Preis käme Hamburg noch nicht einmal mit Neubauwohnungen heran. Die lägen durchschnittlich nur bei 6.200 Euro.
Eigenwillig differenziert
Wenige Wochen davor kam die Zeitung noch auf 4.320 Euro im Schnitt bei Bestands- und 5.847 Euro bei Neubauwohnungen in Hamburg. Allerdings mit Bezug auf eine andere Quelle und etwas eigenwillig – nämlich unter Einbeziehung von Wohnungen ab Baujahr 2010 als Neubauwohnung – differenziert.
Monatslohn zu Quadratmeterpreis
Einige Tage zuvor setzte das Blatt den durchschnittlichen Brutto-Monatslohn ins Verhältnis zum durchschnittlichen Kaufpreis von Neubauwohnungen und kam statistisch zum Ergebnis: “Der Bruttolohn langt gerade einmal für den Kauf von 0,59 Quadratmetern Wohnfläche.”
Gewisse Übung mit der Situation
Das Abendblatt bezieht sich dabei auf Angebotspreise, nicht auf reale Kaufpreise. Und längst nicht jeder angebotene Preis wird bezahlt, jedes Objekt verkauft. Nach meiner Erfahrung aber hat sich der Markt inzwischen wieder auf dem Niveau von vor der Krise eingependelt. Einer guten Nachfrage steht ein geringeres Angebot gegenüber. Ich beobachte, dass nach der ersten Infektionswelle eine gewisse Übung mit der Situation eingekehrt ist. Allerdings müssen reale Besichtigungen zulässig bleiben.
Wolfgang Philipp
Immobilienmakler in Rotherbaum